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Das Wesen des Menschen bei der Aufnahme sichtbar zu machen, ist die höchste Kunst der Fotografie.
Friedrich Dürrenmatt
Zeitgeschehen - Die Fotografie und die Kunst nicht nur für Experten gemacht
Man sieht, wie unsinnig und anmaßend eine juristische Definition unter Umständen sein kann, denn auch ein Künstler lebt nicht in einem luftleeren Raum (Erkenntnisse fließen immer in die Kunst mit ein) und von der Luft allein. Er muss sich kleiden, muss essen, trinken und seine Miete zahlen (können)! Zudem widerspricht die gesetzliche Definition eindeutig der Realität, da es enorm viele Künstler (bzw. Personen, die sich als solche bezeichnen) gibt, für die die Kunst einen "Broterwerb" darstellt. Sie leben also davon und folglich hat die Kunst für sie einen klar erkennbaren Nutzen! Ebenso verhält es sich mit der aufklärerischen Kunst, wenn wir über den Nutzen für die Gesellschaft und den Einzelnen sprechen. Aber natürlich geht es bei dem Ganzen wieder einmal um das Finanzielle, nämlich um die finanzielle Verantwortlichkeit des Staates gegenüber diesen Personen. Wen dieses Thema speziell interessiert, dem sei folgender Link empfohlen:
https://www.erfolg-als-freiberufler.de/kuenstlerische-taetigkeit/
P.S. Tatsächlich ist damit gemeint, dass Kunst keinen alltäglichen Gebrauchswert darstellen darf. Teller, Tasse, Messer, Gabel und Löffel wären zum Beispiel Gebrauchsgegenstände, die ich für den täglichen Bedarf - nämlich zum Essen - benötige. Es sind somit keine Kunstgegenstände. Wie es sich aber verhält, wenn diese mit ziervollen Formen und Mustern verschönert wurden oder werden, wird in der juristischen Form der Arbeitsteilung geklärt. Jener, der die Idee für eine künstlerische Form besitzt, ist als Künstler zu bezeichnen und jener, der diese Idee praktisch umsetzt, ist der (Kunst-)Handwerker.
Das trifft in der Realität jedoch oft nicht zu, da ein Kunstmaler wie auch ein Bildhauer, Fotograf etc. seine Kunstwerke selbst erschafft. Zu bedenken ist hierbei auch, inwieweit etwa ein Glasbläser oder der Mitarbeiter einer Kunstmanufaktur, der eigene Ideen in seine praktische Arbeit einfließen lässt und bezüglich dessen eine kunstvoll gestaltete Kanne oder ein Glas (Gebrauchsgegenstände) produziert, als Künstler tätig ist oder als Kunsthandwerker bezeichnet wird und wer das Recht besitzt, dies zu entscheiden. Besteht die Kunst als solche etwa lediglich darin, sich etwas auszudenken oder nicht vielmehr darin, etwas Außergewöhnliches selbst zu erschaffen?
Die Kunst ist kein verpfuschtes Handwerk
Sie wird von den (privatwirtschaftlichen) Medien und anderen öffentlichen Institutionen jedoch oft als ein solches dargestellt. In der Regel sind diese Institutionen wenig daran interessiert, dass Menschen ihre Umwelt durch Bildung und Kunst begreifen lernen und damit auch die politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge. Die gesellschaftlichen Widersprüche einer bestimmten Epoche also. Wichtig ist, dass man sich mit der Kunst auseinandersetzen muss und damit, wie diese in welcher Gesellschaftsform bzw. in welchem Staat definiert und gewertet wird.
Die Kunst als Schulfach
1. Im Zentrum des Schulfaches Kunst stehen Wahrnehmung, Gestaltung und Reflexion bezogen auf die künstlerisch-ästhetische Vielgestaltigkeit von Kultur und Lebenswirklichkeit. Der Kunstunterricht leistet innerhalb des Fächerkanons der Schule seinen Beitrag im Sinne einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung durch die Vermittlung einer ästhetischen Grundbildung. Das besondere Lern- und Erfahrungsfeld des Faches ist die visuelle Kultur. Entsprechend leiten sich die Unterrichtsgegenstände aus der gesamten sinnlich erfahrbaren, ästhetisch gestalteten und primär visuell vermittelten Wirklichkeit ab, die sich in unterschiedlichen Bildwelten konkretisiert. Diese Bildwelten weisen unterschiedliche inhaltliche und formale Zusammenhänge auf und zeigen sich in vielfältigen medialen Formen.
Die zentrale Aufgabe des Faches Kunst ist es, das Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen der Schülerinnen und Schüler anzuregen, zu entwickeln, zu erweitern und ästhetisches Denken und Handeln auszubilden. Die ästhetische Art der Welterfahrung bezieht sich besonders auf die individuelle Ausreifung von Wahrnehmungs- und Erlebnisfähigkeit sowie auf die Fähigkeit zur persönlichen Reflexion dieser Erfahrungen. Wahrnehmen und Reflektieren sind unmittelbar aufeinander bezogene und nicht voneinander zu trennende Tätigkeiten. Sinnliche Erfahrung und begriffliches Denken verhalten sich in diesen Zusammenhängen komplementär zueinander und fördern sich wechselseitig. Hier kommt der Auseinandersetzung mit künstlerischen Bildwelten, Bildwelten der Alltagskultur und der eigenen künstlerischen Gestaltung ein besonderer Stellenwert zu. Bilder haben eine spezifische Sprache, die den Jugendlichen ständig begegnet. Diese Bildsprache muss in ihren Strukturen, Wirkungen und ihrer Bedeutung erkannt und verstanden werden, um deren komplexes Zusammenspiel zu durchschauen und für eigene gestalterische Mitteilungen zu nutzen.
Indem Schülerinnen und Schüler lernen, Bilder (hier als Überbegriff zu verstehen, der Malerei, Zeichnung, Plastik/Skulptur, Objekt/Installation, Architektur, Fotografie, Film, elektronische Bildgestaltung, Graffiti, Gebrauchsgegenstände und viele andere Erscheinungsformen umfasst) kontextbezogen zu deuten und zu gestalten, entwickeln sie Bild-Sachverständigkeit, die sie zur selbstbestimmten und aktiven Teilhabe an vielfältigen Formen von Kunst und Kultur aus Vergangenheit und Gegenwart, aber auch zu einem kritischen und kreativen Wahrnehmungsvermögen gegenüber der persönlichen Umwelt und der Alltagsrealität befähigen.
Das Fach Kunst thematisiert soziale, ökonomische, ökologische und politische Phänomene und Probleme der nachhaltigen Entwicklung und trägt dazu bei, wechselseitige Abhängigkeiten zu erkennen und Wertmaßstäbe für eigenes Handeln sowie ein Verständnis für gesellschaftliche Entscheidungen zu entwickeln. Deshalb ist – wo immer möglich – die Verbindung zu anderen Disziplinen und Fächern zu suchen, um zu verdeutlichen, dass Kunst und künstlerische Fähigkeiten nicht isoliert und abgehoben von der Lebenswirklichkeit existieren. Durch Museums- und Ausstellungsbesuche wird eine Teilhabe am kulturellen Leben hergestellt. Sie ermöglichen die Begegnung mit originalen Werken und machen die Lernenden mit den öffentlichen Formen des Kulturbetriebes vertraut.
(https://www.kulturrat.de/themen/kulturelle-bildung/kulturelle-bildung-schule/das-schulfach-kunst/)
Diese Fotografie wurde von mir inszeniert, um einen Gedanken (nennen wir es ruhig eine künstlerische Idee) praktisch umzusetzen! Zwar bin ich (auch) als Schweißer tätig gewesen, aber das Bildwerk ist dennoch nicht als Alltagsablichtung zu betrachten. Denn es besitzt eine klar definierte Aussage, die da lautet: "Die produktive Arbeit ist das höchste Gut einer Gesellschaft, denn durch diese werden alle materiellen Werte einer Zivilisation geschaffen!" Einem Zahnarzt, Büroangestellten, Romanautor, Maler, Bankangestellten etc. nützen seine Fertigkeiten nämlich rein gar nichts, besäße er nicht Instrumente, die ihm seine Tätigkeit erst ermöglichen. Also Produkte wie Bohrer, Pinsel, Papier, Geld u.s.w., die im Produktionsprozess erst gefertigt werden (müssen). Um eine Fotografie als Kunstwerk zu bezeichnen, muss diese einen Inhalt besitzen und eine thematische Aussage treffen. Sein Handwerk dabei zu beherrschen, sollte als selbstverständlich gelten.
Kunsterziehung in der POS - Hochschulen in der DDR
Die Kunsterziehung in der DDR war eine programmatisch höchst komplex wie auch vielfältig gedachte Disziplin; eine Materie, die eher einem Netz als einem Strang glich und verschiedene institutionelle sowie individuelle Anforderungen, Ambitionen und Positionierungen umfasste.
https://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/15_1/Klemm.pdf
Der Beitrag „Die ästhetische Bildung sozialistischer Persönlichkeiten“ von Thomas Klemm beinhaltet eine Kritik, die ich nicht teile. Dennoch möchte ich diese Schrift dem Leser nicht vorenthalten, obwohl die Gefahr besteht, dass beim Lesen Vorurteile und ideologische Abwertungen durch derzeitige kapitale Institutionen vertieft werden, da es leider so gut wie keine positiven Gegendarstellungen gibt. Hierbei sollte sich der Verfasser doch eher die Frage stellen, inwieweit er in der heutigen Zeit frei von gesellschaftlichen Zwängen ist. Würde er zum Beispiel seine Position an der Uni oder anderswo behaupten können, wenn er "nicht mit den Wölfen heulen" und alles, was in der DDR existiert hat - auch wenn es gut war - negativ darstellen würde? Es gibt jedenfalls genügend Beispiele, dass die hochgelobte Demokratie nicht funktioniert! Das beste Beispiel dafür stellt die Reaktion der Bundesregierung gegenüber Julian Assange dar.
Objektivität ist unabdingbar bei der Darstellung von Geschichte und Gesellschaft
Mir gefällt da schon eher der sachliche unverfälschte Bericht von Kathleen Schröter "Der Kulturfonds der DDR". (https://www.bildatlas-ddr-kunst.de/knowledge/634)
Zielsetzung des Kulturfonds war, das ganze Volk, d.h. Menschen aller Schichten und in allen Regionen Ostdeutschlands, an einem wieder zu belebenden kulturellen Leben teilhaben zu lassen. Um dies zu fördern, wurde am 2. September 1949 der Kulturfonds gegründet. Er bot den Künstlern eine Existenzsicherung und finanzierte kulturelle Projekte aller Art; Der "Bitterfelder Weg" hat seinen Namen von der "1. Bitterfelder Konferenz" am 24. April 1959 in Bitterfeld, die die 1958 auf dem V. Parteitag der SED geforderte Überwindung der "Kluft zwischen Kunst und Volk" anstrebte. Die zweite Bitterfelder Konferenz fand am 24./25. April 1964 ebenfalls in Bitterfeld statt. Im Namen des "Bitterfelder Weges" wurde insbesondere die Kunst von Laien bzw. die Zusammenarbeit von Künstlern und Arbeitern in den Betrieben gefördert.
Der Haushalt des Kulturfonds generierte sich aus dem ‚Kulturgroschen‘ – einer direkten Steuer, die im Wesentlichen durch einen Aufschlag von 5-10 Pfennig beim Kauf einer Schallplatte oder einer Eintrittskarte für jegliche Art kultureller Veranstaltungen wie Theater-, Konzert-, Kino- und Museumsbesuche sowie von Rundfunkhörern erhoben wurde. In den ersten Jahren wurde zudem eine einprozentige Tantieme auf die Ladenpreise aller nicht mehr urheberechtlich geschützten Werke der Literatur, der Musik und von Reproduktionen von Werken der bildenden Kunst eingezogen. Der ‚Kulturgroschen‘ bzw. ‚Kulturfünfer‘, wie er auch genannt wurde, galt den Bürgern der DDR bald als selbstverständlich und bedeutete für den Einzelnen kein großes Opfer, stellte in der Summe aber erhebliche Mittel für kulturelle Zwecke bereit. Der Begriff ‚Kulturfonds‘ bezeichnete damit „die Gesamtheit der Mittel, die von Bürgern der DDR durch die Kulturabgabe aufgebracht wurden und ist zugleich der Name der 1949 gegründeten staatlichen Einrichtung, die diese Mittel verwaltet[e].“ Ab 1974 erhielt der Haushalt des Kulturfonds auch staatliche Zuschüsse, jährlich etwa 25 Millionen Mark, und generierte zusätzlich Einnahmen aus eigener wirtschaftlicher Tätigkeit.
Zwischen 1980 und 1989 verfügte der Kulturfonds über insgesamt 433 Millionen Mark, wobei der weitaus größte Teil des Geldes an die einzelnen Künstlerverbände ging. Rund 54 Millionen Mark waren in diesem Zeitraum für die Auftragsvergabe für bildende Kunst über das Ministerium für Kultur gemeinsam mit dem Verband Bildender Künstler bestimmt gewesen.
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